Netzwerken: Wie Open Source – nur anders

Als Open Source wird eigentlich Software bezeichnet, deren Quelltext öffentlich eingesehen, geändert und genutzt werden kann. Open-Source-Software ist meistens kostenlos. Der Begriff „Open Source“ beschränkt sich nicht ausschließlich auf Software, sondern wird auch auf Wissen und Information allgemein ausgedehnt. Ein Beispiel dafür ist Wikipedia, wo man von freien Inhalten (Open Content) spricht. Übertragen wurde die Idee des öffentlichen und freien Zugangs zu Information auch auf Entwicklungsprojekte. In diesem Zusammenhang wird oft von „Open Hardware“ gesprochen, also freiem Zugang zu allen Informationen, um Entsprechendes herzustellen. Auch als „Offen“ und der Open-Source-Bewegung nahestehend verstehen sich die FabLabs, die freien Zugang zur (Produktions-)Hardware vermitteln wollen.

Ein weiteres Beispiel ist die Open-Source Saatgut Lizenz, die das Prinzip auf die Pflanzenzüchtung zu übertragen versucht. Gemeinnützige Züchter können neue Sorten mit der viralen Lizenz (Copyleft) ausstatten, damit sich das genetische Material nicht mehr in ein Privatgut überführen lässt.

Die Grundidee ist also netzwerken!

Bereits 1776 beschrieb der schottische Ökonom Adam Smith in seinem Hauptwerk „Der Wohlstand der Nationen“ einen der wichtigsten Faktoren für den wirtschaftlichen Fortschritt der darauffolgenden Jahrhunderte – die Arbeitsteilung und Weitergabe von Wissen. Ein Großteil unseres heutigen Wohlstands und unserer technologischen Errungenschaften ist auf die Effekte von Produktivitätssteigerungen zurückzuführen. Sie entstehen, wenn Arbeit in immer kleinere Schritte aufgeteilt und von zunehmend spezialisierten Arbeitnehmern ausgeführt wird. Damaliger Auslöser waren die immer komplexer werdenden Produktionsketten der Industrialisierung. Sie erhöhten nicht nur dauerhaft den Bedarf an Fachkräften, sondern auch die Anforderungen an deren Fähigkeiten und machten dadurch Innovation mit Mitarbeitern erst möglich. Viele kluge Köpfe tragen zur Verbesserung bei. Sie sind nicht Konkurrenz, sondern eine Kette starker Glieder.

Netzwerken lohnt sich. Open Source wird aus vielen Gründen gemacht. Meist steht das Ziel der schnellen, kostengünstigen Verbesserung im Vordergrund. Oft wollen Organisationen oder Unternehmen Entwicklungskosten teilen oder Marktanteile gewinnen. Bei Open Source Projekten gestaltet sich die Suche nach einem geeigneten Problemlöser aufgrund geteilter Interessen, der Freiwilligkeit der Teilnahme und des Zusammenhalts innerhalb der Community vergleichsweise einfach. Allen ist dabei klar: gemeinsam sind wir schneller, effizienter und erzielen bessere Ergebnisse.

Open Source Kampagnen aus der Softwareentwicklung zeigen mit erfolgreichen Projekten, dass das offene und gemeinschaftliche Arbeiten an Problemen durch ein Netzwerk von Einzelpersonen zu herausragenden Lösungen führen kann. Die Grundlage dafür ist die freie Verfügbarkeit des Quellcodes. Sie macht die Teilnahme einer großen Bandbreite an Individuen möglich und erlaubt ihnen, im Rahmen unentgeltlicher Lizenzmodelle, die Software zu nutzen und zu verändern. Das Betriebssystem Linux ist hierfür ein wunderbares Beispiel. Nachdem das bis dato freie Betriebssystem Unix Anfang der 1980er Jahre durch den nordamerikanischen Telekommunikationskonzern AT&T privatisiert wurde, verschrieben sich viele Personen und Institutionen der Schaffung eines ähnlich kompatiblen und frei zugänglichen Ersatzes.

Was lernen wir daraus?

Gemeinsam sind wir stärker, lauter, besser.

Wie aus Megatrends gesellschaftlicher Wandel entsteht

Was sind Megatrends und warum interessieren sie uns?

Aus dem Zusammenwirken von Trends entstehen gesellschaftlicher Wandel und Fortschritt – in Zyklen mit Turbulenzen und Rekursionen. In der Trend-Gegentrend-Dialektik liegt der Schlüssel zur Zukunft – und der „Sinn“ von Krisen.

Wie kommt es zu gesellschaftlichem Wandel und Umbrüchen? Dieser Frage geht die Trend- und Zukunftsforschung nach, wenn sie aus Megatrends Aussagen über die Zukunft ableitet. Dabei geht es nicht darum, punktgenaue Vorhersagen zu treffen, sondern Zusammenhänge und Entwicklungslinien zu beschreiben – sei es für abstrakte Szenarien oder Visionsprozesse, konkrete Strategien oder Masterpläne, Innovationsvorhaben, Produktentwicklung oder Investitionsentscheidungen.

Die menschliche Kultur zeigt über die Jahrhunderte hinweg eine kontinuierliche Tendenz zu höherer Komplexität durch Wandel. Dieser Wandel vollzieht sich auf vielen Ebenen und Stufen, und die meisten Veränderungsprozesse haben dabei wiederkehrenden Charakter. Allerdings sind die Zyklen nicht einfach nur eine Wiederholung, sondern finden immer auf einer neuen, höheren Ebene statt.

Auch Megatrends sind daher nicht als lineares „Immer mehr“ zu verstehen, sondern als dynamische Prozesse, die in einem interaktiven Netzwerk von Wirkungen systemische Umformungen in Gesellschaft, Ökonomie, Politik und Kultur erzeugen – inklusive Strudel, Turbulenzen und Rekursionen. Während kleine, eher zeitgeistige Trends und Moden relativ schnell an eine Sättigungsgrenze kommen, bilden die langlebigen Megatrends in ihrem Verlauf dynamische Gegentrends aus, die mitunter sogar mächtiger werden können als der Ursprungstrend selbst.

Was wird geboten? Deutschsprachiges Freundschaftstreffen

Vom 9. – 11.September 2022 findet das deutschsprachige Freundschaftstreffen in Kiel statt. Wir wollen Freundschaft pflegen, uns austauschen und Anregungen mit nach Hause nehmen.

In den Räumen der IHK zu Kiel haben wir die Möglichkeit, uns am Samstag, 10.9.22 mit dem Thema Megatrends auseinanderzusetzen. Vier Referentinnen werden das Thema beleuchten. Es gibt Möglichkeiten zu Diskussion und zum Austausch. Ohne Hektik, fröhlich, wissensstark, tiefgründig.

Als Begleitprogramm gibt es am Samstag, 10.9.22 verschiedene Möglichkeiten für die Begleitpersonen oder wenn man nur einen Teil der Vorträge hören will, Kiel und Umgebung zu erkunden. Entweder auf eigene Faust, oder geplant. Man kann einen Landgang machen und die Stadt kennenlernen, eine Hafenrundfahrt machen, shoppen ….

Am Samstagabend gibt es das große Dinner. Hier sollten alle zusammenkommen und feiern und am nächsten Morgen heißt es schon Abschied nehmen. Wir haben einen wunderschönen Ort zum Aufwiedersehensagen ausgesucht.

Da Kiel nicht im Mittelpunkt Deutschlands liegt, sollte die Anreise mindestens einen Tag früher erfolgen. Als geplante Aktifität werden wir gemeinsam Golf spielen.

Wer auf eigenem Kiel plant zu kommen, möge sich bitte mit dem Kieler Team in Verbindung setzen, damit wir bei der Reservierung zentraler Liegeplätze hilfreich sein können.

Meldet Euch an. Wir freuen uns auf Euch.

SI-DFT 2022 findet in Kiel statt

Vom 9. – 11. September 2022 sind die Sorores des SI-Clubs Kiel und Kiel Baltica die Gastgeberinnen des Deutschsprachigen Freundschaftstreffen und werden ihren Clubschwestern aus aller Herren Länder Kiel von der schönsten Seite zeigen. Die Stadt an der Förde bietet viel Schönes: Schiffe und Strand. Wind und Wellen. Sie ist Hafenstadt und Tourismusattraktivität zugleich. Hier wird viel Raum zum Kennenlernen, zum Netzwerken und gemeinsam Freundschaft pflegen geboten. Das Treffen dient aber auch dazu, über den Horizont hinaus zu sehen und das Wissen zu erweitern. „Hauptthema werden die „Megatrends“, insbesondere KI, Wissensmanagement und Netzwerken sein“, kündigt die amtierende Pastpräsidentin Dr. Renate Tewaag an. „Internationale Freundschaft pflegen, steht natürlich ganz oben auf der Agenda“.

Meldet Euch an! Wir freuen uns auf Euch.

Deutschsprachige Freundschaftstreffen haben Tradition.

Länderübergreifende Kontakte zu pflegen ist die Ideen des heutigen „DFT“, des „deutschsprachigen Freundschaftstreffens“. Es wurde in den 60er Jahren als „Dreiländer-Treffen“ ins Leben gerufen. Seitdem laden abwechselnd – inzwischen alle zwei Jahre – Österreich, die Schweiz und Deutschland deutschsprachige Soroptimistinnen zu diesem Treffen ein.  

1977 fand aus Anlass des 25.Jubiläums der Deutschen Union erstmals das Dreiländer-Treffen in Deutschland in Baden-Baden statt. Waren es zunächst im Wesentlichen nur Clubschwestern aus diesen drei Ländern, waren beim z.B. beim Dreiländer-Treffen in Salzburg im Jahr 2000 auch viele deutschsprechende Clubschwestern aus Osteuropa vertreten. Inzwischen treffen sich auch deutschsprachige Soroptimistinnen aus den Benelux-Staaten, Skandinavien und dem Baltikum, um sich mit aktuellen Themen der Gegenwart zu beschäftigen und freundschaftliche Begegnungen zu pflegen. Man trifft sich, um sich auszutauschen, den Wissenshorizont zu erweitern, gemeinsam Spaß zu haben und das Netzwerk zu vergrößern.

Diese Treffen, aber auch die rege Beteiligung deutscher Soroptimistinnen an World Conventions, an Europa-Kongressen, an länderübergreifenden soroptimistischen Studienprogrammen, ebenso wie die zunehmenden Spenden für weltweite Projekte beweisen die wichtige Rolle von Soroptimist International Deutschland in der immer dichter werdenden internationalen Zusammenarbeit.

Empathie als Karriere-Motor?

Die Digitalisierung ermöglicht den Frauen, flexibler zu arbeiten, als bislang und Soft Skills wie z. B. soziale und kommunikative Kompetenz, Empathie und Teamfähigkeit als Karrierebooster nutzen zu können. Das sind die Fähigkeiten von Top-Talenten der Zukunft, die von Unternehmen und Wirtschaft zunehmend nachgefragt und typischerweise von Frauen repräsentiert werden. Insbesondere der Empathiefähigkeit kommt im Zuge zunehmender Digitalisierung eine ganz eigene Rolle zu: Denn wenn immer mehr Jobs automatisiert und durch Künstliche Intelligenz ersetzt werden, was bleibt uns dann noch, als das, was uns von Robotern unterscheidet? Janina Kugel, Chief Human Ressources Officer bei der Siemens AG, sagte beim New Work Experience Event 2018: „Wir müssen Dinge machen, die deutlich mehr Empathie erfordern“. Ganz gleich wie bedeutend Automatisierung, Artificial Intelligence und Robotik werden können – der Mensch ist und bleibt essentiell. 

„Empathiefähigkeit, Kommunikation, Kreativität, Agilität und der Umgang mit Neuem und Unbekannten ist das, was uns von den Maschinen unterscheidet“.

Es geht also um die Fragen: Was? Wie, Wie zusammen? Und vor allem warum arbeiten wir heute und in Zukunft? Entscheider fordern mittlerweile selbst immer öfter, dass in allen Bereichen neben IT-Kompetenz auch die sozialen Fähigkeiten in ihrem Unternehmen ausgebaut werden, um das Ziel der digitalen Kongruenz zu erreichen. Dieser Einklang von Unternehmenskultur, Mitarbeitern, Aufgaben, Strukturen und Strategie wird als Digital Excellence bezeichnet.

Hinzu kommt, dass Frauen in Sachen Bildung mittlerweile in jedem zweiten Land besser abschneiden als Männer.

Außerdem möchten bereits sechs von 10 Frauen in den Schwellenländern innerhalb der nächsten fünf Jahre in die Selbstständigkeit gehen. Wenn es jedoch um die Nutzung digitaler Kompetenzen (eng.: Digital Fluency) von Frauen geht, liegt Deutschland nur im Mittelfeld. Die Niederländerinnen, Skandinavierinnen und US-Amerikanerinnen haben hier die Nase vorn. Das hat die Studie „Getting To Equal – How Digital is Helping Close the Gender Gap at Work“ von der Unternehmensberatung Accenture ergeben, die hierfür Daten von 4.900 Befragten aus 31 Ländern ausgewertet hat. Dennoch sind über 60 Prozent der Studienteilnehmer optimistisch, dass die Digitalisierung auch hierzulande zur Angleichung der Karrierechancen beider Geschlechter führen wird. Um es mit den Worten von Sylvia Coutinho, der brasilianischen Chefin der Großbank UBS, auf den Punkt zu bringen:


„Die Digitalisierung ist für Frauen so etwas, wie es die Pille in den 60er Jahren war: Sie eröffnet alle möglichen Freiheiten“.

Sylvia Coutinho, UBS


Oder wie es Robert Franken definiert, der sich selbst als digitalen Potenzialentfalter und Feminist bezeichnet und als langjähriger Experte für digitale Transformation gilt: „Frauen sind die Archetypen der Digitalisierung“. Diese Chancen müssen aber auch ergriffen werden – und das erfordert ein Umdenken und Handeln der Frauen ebenso wie ein Entgegenkommen von männlichen Führungskräften und Arbeitgeber.

Frauen als Unternehmerinnen

Frauen als Gründerinnen

Der Female Founders Monitor des Bundesverbands Deutscher Startups e.V. meldet seit Jahren weniger als 16 % Frauen unter deutschen Start-ups Gründer*Innen. Für dieses Missverhältnis sei eine strukturelle Benachteiligung verantwortlich, heißt es in der Studie. Von einem ausgewogenen Verhältnis von Gründern und Gründerinnen, bzw. von Gender-Diversity kann in Deutschland leider noch keine Rede sein. Und auch die Selbständigen-Quote fällt bei Frauen viel geringer (7 Prozent) aus als bei Männern (14 Prozent). Die Gründe für den geringen Anteil an Gründerinnen in Deutschland sind vielfältig.

Bis heute fokussiert sich die öffentliche Debatte auf die Folgen der Digitalisierung, die vor allem Männer betreffen. Den Umbrüchen im weiblich geprägten Dienstleistungsbereich wird viel weniger Aufmerksamkeit in den Medien geschenkt. Wenn Deutschland künftig aber nicht den Anschluss verlieren will, brauchen wir auch starke UnternehmerInnen. Hier sind die Entscheidungsträger der Branchen gefragt. Grundsätzliche Forderungen können sein: Mehr familiengerechte Arbeitsmodelle, mehr Einstellungen von Frauen für Führungspositionen und wenn gar nichts mehr hilft, die Einführung der Frauenquote. Auch sollten interne Zielvorgaben für Frauenanteile auf bestimmten Positionen oder Beurteilungssysteme, die unterschiedliche Führungsstile berücksichtigen. 

Zukunft der Arbeit: Herausforderungen und Chancen

Aber wer möchte schon eine Position mit einer Frau besetzen, nur des Frauseins wegen, wenn es für die gleiche Position besser qualifizierte männliche Kandidaten gibt? Und welche Frau wäre glücklich über einen Job, den sie nur ausübe, weil der Arbeitgeber sich das Thema Frauenförderung auf die Agenda gesetzt hat? Nach wie vor fürchten viele Frauen, die sich bereits länger im Arbeitsmarkt befinden, benachteiligt zu werden, wenn sie z. B. flexibel arbeiten wollen oder einen anderen Führungsstil als ihre männlichen Kollegen haben. Es könnte nun eine lange und detaillierte Erklärung folgen, die belegt, warum das Thema Quote gesellschaftlich relevant ist und nicht abgewertet werden darf. Die Debatte folgt aber nicht.

Wir sollten vielmehr damit beginnen, die Stereotypen in der Berufswelt aufzubrechen. Wir müssen dafür sorgen, dass sich mehr Frauen für MINT-Fächer begeistern und in Richtung Digital und Tech ausbilden lassen. Oder vermeintliche Frauen-Jobs, wie Sekretariats- oder Administrationsstellen, beispielsweise konsequent mit Männern besetzt werden. Vor allem sollten wir uns aber im Kern ansehen, welche Chancen die Digitalisierung für Frauen (und Männer) mit sich bringt und warum gerade die digitale Wirtschaft für Frauen attraktiv sein kann. Wie kann Female Leadership in Zukunft aussehen?

Eine erfolgreiche Zukunft entsteht nicht durch Zufall. Fortschritt in Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur bedeutet immer Arbeit und Strategie von klugen Köpfen, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort das Richtige tun. Die neue Welt wird nicht nur digital, sondern auch sozial interaktiv sein. Karriere machen daher zukünftig diejenigen, die sich auf den schnellen Wandel in allen Lebensbereichen einlassen und ihn mitgestalten wollen. Mit Wissen und insbesondere mit Flexibilität. 

„Unabhängig davon, dass ich glaube, dass Frauen die besseren Unternehmer sind“, sagt Dorothee Thomanek, 1.Vorsitzende der ehrenamtlichen Unternehmensberatung Mentoren für Unternehmen in Schleswig-Holstein, „werden vor allem von Frauen geführte Unternehmen die Gesellschaft im Sinne der Gleichberechtigung verändern. Frauen werden Wege finden, Familie und Beruf zu vereinen. Sie haben den Druck und die Bereitschaft und sehen die Notwendigkeit moderner Arbeitszeitregelungen. Die Emanzipation und die Wirtschaft brauchen Frauen als Gründerinnen. Wir brauchen auch erfolgreiche Frauen als Vorbilder, damit unsere Töchter Lust haben, Verantwortung zu übernehmen. Nur wer rechtzeitig Verantwortung für seine Familie übernimmt, wird nicht in Altersarmut enden! Auch davon sind leider vor allem Frauen betroffen.“

Frauen als Treiber der digitalen Transformation?

Die digitale Wirtschaft läuft hervorragend. Aber wenn man sich in Startups und auf den Managementebenen der großen Unternehmen umsieht, sind es meist männliche Macher, die diese vorantreiben. Die Karrierechancen, die sich durch die Digitalisierung bieten, sollten aber insbesondere Frauen kennen und nutzen. Flexible Arbeitsmodelle bieten speziell Frauen, neue Karrierewege zu gehen und dabei Arbeit und Privatleben zu vereinbaren. Frauen sollten in Führungspositionen oder auf dem Weg dorthin ihre Chancen im Zeitalter von Arbeit 4.0 nutzen können.

Mehr Frauen in Führungspositionen durch die Digitalisierung?

Viele Unternehmen tun sich derzeit noch schwer mit dem Kulturwandel hin zur digitalen Arbeitswelt. In der Studie von MIT Sloan Management Review in Zusammenarbeit mit Deloitte gaben 90 Prozent der Führungskräfte an, dass sich ihr Unternehmen im Prozess der digitalen Transformation befinde. Aber nur 44 Prozent fühlen sich auf die bevorstehendenVeränderungen vorbereitet. Die digitale Arbeitswelt verlangt jedoch nicht nur den Aufbau von Digitalkompetenzen. Sie verändert alle unsere Lebensbereiche fundamental, bringt revolutionäre und disruptive Technologien sowie nie dagewesene Geschäftsmodelle und neue Märkte hervor – während vorhandene Märkte obsolet werden. Diese Veränderungen ermöglichen ein freieres und flexibleres Arbeiten und bieten vor allem Frauen neue Möglichkeiten, um sich beruflich weiterzuentwickeln und in die Arbeitswelt zu integrieren. Fakt ist: Die Digitalisierung lässt die gegenwärtige Arbeitswelt immer weiter aufbrechen und bedingt dabei ein neues Verständnis von Job und Arbeitswelt. Ein Verständnis, das die berufliche Lücke zwischen Frauen und Männern womöglich schließen könnte?

Megatrend: Konnektiviät – warum Vernetzung immer wichtiger wird.

Der Megatrend Konnektivität beschreibt das dominante Grundmuster des gesellschaftlichen Wandels im 21. Jahrhundert:  das Prinzip der Vernetzung auf Basis digitaler Infrastrukturen. Vernetzte Kommunikationstechnologien verändern unser Leben, Arbeiten und Wirtschaften grundlegend. Sie reprogrammieren soziokulturelle Codes und bringen neue Lebensstile, Verhaltensmuster und Geschäftsmodelle hervor.

Warum ist Netzwerken für Frauen so wichtig?

Natürlich kann die Digitalisierung dabei helfen, die Arbeit mit der Familie oder einem Lebenstraum zu vereinbaren. Flexible Arbeitsmodelle wie Home Office, Remote Work oder Job Sharing sind nur ein paar der Beispiele, die zu den großen Vorteilen der technologischen Vernetzung gehören und von denen berufstätige Mütter (und Väter) profitieren können. Das hilft ihnen aber nichts, wenn sie dabei in der Firma oder in der Branche für ihre Fähigkeiten nicht wahrgenommen werden. Netzwerken, das Knüpfen wichtiger Kontakte und das Kontakthalten werden daher umso wichtiger, je seltener man sich an den Orten des Geschehens blicken lässt. Wir sollten uns deshalb keiner Illusion hingeben: Wer Karriere machen möchte, muss sich auch dort aufhalten, wo Karriereentscheidungen fallen. Das kann im Unternehmen selbst sein – aber auch auf Events oder Netzwerkveranstaltungen.

Geht es z. B. um die Auswahl von Panel-Teilnehmerinnen auf Events, wird schnell klar: Unter die männlichen Experten mischen sich zwar zunehmend mehr Frauen, die Speaker-Galerien bleiben aber auch in 2022 männlich dominiert. Das möchte Tijen Onaran ändern, weshalb sie 2016 „Woman in Digital“ gründete und WIDI-Events veranstaltet. „Woman in Digital“ ist ein ehrenamtlicher Verein, der zum einen Frauen in der Digitalbranche miteinander verbinden soll, aus dessen Netzwerk sich auf der anderen Seite aber auch mehr Speakerinnen gewinnen lassen sollen. Denn woran es in Deutschland noch fehlt, sind Plattformen, die Frauen zu dieser benötigten Sichtbarkeit verhelfen, um neben den männlichen Speakern auf Branchenevents mit Expertenwissen beizutragen.

„Mit unseren Events machen wir die digitalen Innovationsführerinnen unserer Zeit sichtbar und sorgen für geballtes Female Empowerment: Wo sonst teilen Expert*innen, Female Leaders, Women in IT & Tech ihr Wissen, ihre Geschichten, Karrierewege und Erfahrungen mit einer so großen Community! Unsere Events ermöglichen branchenübergreifendes internationales Networking und fördern den Austausch zwischen Expert*innen, Talenten und Unternehmen. Für reichweitenstarke, sichtbare Impulsgeberinnen, die den Talenten der Zukunft als Vorbild dienen. Für starkes Employer Branding, gezielte Talent Acquisition und mehr Frauen in allen Unternehmensbereichen und Führungsebenen.“Sagt sie.

#befuturized – SIDigital

Das Motto von Dr. Renate Tewaag, Deutschlandpräsidentin der weltweit größten Service-Organisation berufstätiger Frauen lautet „#befuturized – SIDigital: Bildung. Nachhaltigkeit. Gewaltfreiheit“. Was verbirgt sich dahinter? Ausschnitte aus einem Interview:

„… Als Präsidentin möchte ich meiner Service-Organisation nun auch etwas zurückgeben, mich einbringen und unsere Vereinigung – gemeinsam mit meinen Clubschwestern – in eine erfolgreiche Zukunft führen. Im Hinblick auf die digitale Zukunft brauchen wir besonders die Impulse der jüngeren Generation. Denn die Digitalisierung hat unser aller Leben bereits tiefgreifend verändert und wird das auch künftig tun. Diese Herausforderung können wir nur gemeinschaftlich meistern – und daher unsere Kompetenzen mit denen der jungen Frauen und Mädchen zusammenbringen. Für Soroptimist International Deutschland gilt es, unsere Werte beizubehalten und uns gleichzeitig nachhaltig und modern weiterzuentwickeln.“

Das Deutschsprachige Freundschaftstreffen in Kiel (09. – 11.9.2022) wird eine Veranstaltung sein, die das Thema greifbarer machen wird und gerade Frauen und Mädchen motivieren wird, mitzugestalten. Und ganz nebenbei, Kiel ist auch sehr schön. Da kann man prima einige Tage Urlaub anhängen. Auf jeden Fall wird es auch jede Menge Möglichkeiten zum Gedankenaustausch und zum Netzwerken geben.

Als Präsidentin möchte ich eine Vermittlerin zwischen den Generationen sein!

Megatrend: New Work

Das Verständnis von Arbeit befindet sich unter dem Einfluss von Digitalisierung und Postwachstumsbewegungen grundlegend im Wandel: Die klassische Karriere hat ausgedient, die Sinnfrage rückt in den Vordergrund. Die Grenzen zwischen Leben und Arbeiten verschwimmen im Alltag auf produktive Weise. Als Arbeit gilt künftig die Summe aller Beschäftigungen zu unterschiedlichen Lebensphasen. New Work stellt die Potenzialentfaltung eines jeden einzelnen Menschen in den Mittelpunkt: In Zukunft geht es um die gelungene Symbiose von Leben und Arbeiten. Die Corona-Krise erweist sich hier als wahrer Trendbeschleuniger, der unsere Arbeitswelt agiler, flexibler und digitaler macht – ein Effekt, der von Dauer sein wird.

New Work: Parallele Ziele von Frauen und Digital Natives

Die typisch weiblichen Skills sowie die Anforderungen und Vorstellungen an einen Job, die zur Work-Life-Balance beitragen, stimmen ebenso mit den Vorstellungen der jungen Arbeitnehmer überein. Das ergaben Untersuchungen des Frauen-Karriere-Index (FKi): Karrierewillige Frauen haben an ihren Arbeitsplatz verblüffend ähnliche Anforderungen, wie die gut ausgebildeten Fachkräfte der nächsten Generationen. Schon heute ist den meisten Entscheidern bewusst, dass die Digital Natives Unternehmen zukünftig nachhaltig prägen werden. Das bedeutet: Führung muss sich an das digitale Zeitalter anpassen. Welche Herausforderungen Millennials an ihre Arbeitgeber stellen, hat sich bereits deutlich herauskristallisiert. Sie bringen gegenüber ihrer Elterngeneration eine klar veränderte Vorstellung von Arbeit mit. So ticken High Potentials und die Generation Y in Bezug auf New Work in gewisser Weise weiblich. Für sie kommt nicht mehr Kind oder Karriere in Frage – sondern Kind und Karriere. Sowie ein Job, der sinnstiftend ist und Spaß bereitet, ihnen Anerkennung und Freiheit schenkt. „New Work Konzepte hängen aber vor allem von der Führung ab“, weiß Claudia Wentsch, Director HR bei Microsoft Deutschland GmbH. Sie saß zum Thema „New Work – schöne neue Arbeitswelt?!“ beim WIDI-Event mit im Panel. Wenn es um die Mitarbeiter geht, sei „intellektuell das Verständnis für New Work zwar da – emotional müsste aber noch nachgeholfen werden“, beschreibt Wentsch die digitale Transformation bei Microsoft Deutschland.